Die besten Tipps zur Vorbeugung und Behandlung von Gelenkbeschwerden
Ein gesunder Hund will laufen, springen und spielen. Damit sich deine Fellnase möglichst lange immer gern bewegt, sind gesunde Gelenke ein Muss für die Mobilität deines Hundes. Du kennst deinen Vierbeiner am besten und bemerkst sicher, wenn er sich plötzlich anders verhält. Darauf solltest du achten:
Symptome für Gelenkschmerzen beim Hund:
- Bewegungsunlust, Dein Hund will nicht mit nach draußen
- weniger Spieltrieb oder wedeln
- kein Befolgen gewohnter Befehle (z. B. "Sitz")
- veränderte Körperhaltung
- steifer Gang (vor allem morgens) oder Lahmheit
- eingeschränktes Putzverhalten
- Appetitlosigkeit und Trinkunlust
- Benagen oder Belecken bestimmter Körperstellen
- Fiepen oder Jaulen bei Bewegung oder Streicheln
- flache Atmung oder Hecheln
Mögliche Ursachen für Gelenkschmerzen
1. Falsches Futter
Ein Aspekt, der im Zusammenhang mit Hundekrankheiten oft unterschätzt wird, ist die falsche Fütterung. Züchter, Hundebesitzer und Tierärzte sind üblicherweise sehr bemüht, Hundekrankheiten so gut es geht vorzubeugen. An vieles wird dabei gedacht, aber mitunter leider zu wenig daran, dass falsches Hundefutter für viele Beschwerden verantwortlich sein kann.
Darauf solltest du achten:
Vorwiegend pflanzliche Ernährung
- Ein hoher Anteil an pflanzlichen Zutaten enthält viele natürliche Nährstoffe, die entzündungshemmend wirken
- Moderater Fleischkonsum wirkt weniger übersäuernd und kann Entzündungen reduzieren
- Fleisch nur aus Weidehaltung hat einen höheren Gehalt an natürlichen Vitaminen und v.a. Omega-3 Fettsäuren, die entzündungshemmend wirken
- Hochwertiger Fisch liefert entzündungshemmende Omega-3 Fettsäuren und hochwertiges Eiweiß
Kohlenhydratarme Ernährung & kein Getreide
- Getreide enthält zu viel Omega-6 und wird oft in Hundefutter, insbesondere Trockenfutter, als billige Eiweiß- und Kohlenhydratquelle eingesetzt
- Zusätzlich führen die enthaltenen Kohlenhydrate, insbesondere kurzkettige (wie in Getreide, Reis & Co.) zu Insulinschwankungen & Insulinresistenz - und fördern chronische Entzündungsprozesse
- Getreide wird zu Zucker umgewandelt und ernährt dadurch orale Bakterien
Zuführen von gesunden Omega-3-Fettsäuren
- Lebertran
- Algenöle und Fischöle
- Fetter Seefisch (Sardinen, Lachs, Dorsch)
- Fleisch von Tieren aus Weidehaltung
2. Übergewicht
Übergewicht kann auch bei Hunden die Gelenke überlasten. Aus einer dauerhaften Überlastung entwickelt sich häufig Arthrose. Eine regelmäßige Gewichtskontrolle kann helfen, ein gesundes Gewicht für die Gelenke deines Hundes zu halten. Dies macht das Leben deines Hundes nicht nur schmerzfreier, sondern erhöht gleichzeitig auch seine Lebenserwartung. Wenn für deine Fellnase gerade Schongang angeordnet ist, kann dir eine regelmäßige Gewichtskontrolle helfen, die Futtermenge anzupassen.
Darauf solltest du achten:
Unsere Bewegungs-Empfehlungen
- keine langen Gassirunden, eher mehrere kurze Spaziergänge
- im gleichmäßigen Tempo (an der Leine) laufen
- im Sommer: Schwimmen, da es die Gelenke nur minimal belastet
- sanfte Agility-Elemente für bessere Balance
- keine Spitzenbelastungen wie Springen, Treppensteigen, schnelle Drehungen
Gesunde Ernährung
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die optimale Fütterungsmenge für einen gesunden ausgewachsenen Hund beträgt 2,5% des Hundegewichts in Gramm pro Tag (sehr aktive Hunde 5%, ältere Hunde 2%)
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auf ausgewogene Ernährung achte: Hunde sind keine reinen Fleischfresser. Sie benötigen Eiweiße, Fette, Kohlenhydrate, Vitamine und Mineralstoffe.
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Ein hochwertiges Alleinfuttermittel erfüllt in der Regel diese Ansprüche
3. Überbelastung im Welpen- und Junghundalter
Steifbeinige Bewegungen, Vermeidung normaler Bewegungen, Humpeln, Schmerzäußerungen, Mentale Überforderung und Stress (Welpe bleibt stehen oder zieht sich von Bezugspersonen zurück), Welpe will nicht spazieren gehen – die Anzeichen für eine Überbelastung solltest du nicht ignorieren.
Darauf solltest du achten:
- Sehr lange Spaziergänge, Treppensteigen, steile Hänge oder ins Auto klettern – das sollte Dein Liebling erst tun, wenn er ausgewachsen ist, um Knorpel und Gelenke vor Überlastung zu schützen.
- Bekommt ein Welpe zu viel Futter, wächst er zu schnell. Und ein zu schnelles Wachstum belastet wiederum den Körper. Die Knochen eines Welpen sind noch nicht fertig ausgebildet, um das Zusatzgewicht tragen zu können. Ein Gelenkschaden ist hier vorprogrammiert – manchmal tritt dieser auch erst viele Jahre später auf.
4. Entzündungen (Arthritis)
Arthritis beim Hund ist eine Gelenkentzündung, die nur eines oder auch mehrere Gelenke betreffen kann. Man unterscheidet grundsätzlich zwischen der infektiösen und der nicht-infektiösen Arthritis. Während bei der infektiösen Krankheitsform Bakterien und andere Krankheitskeime der Auslöser sind, liegt bei der nicht-infektiösen Form eine Entzündungsreaktion des Immunsystems zugrunde.
Darauf solltest du achten:
- Die richtige Fütterung, gleichmäßige und kontrollierte Bewegung sowie die Vermeidung von Übergewicht sind wichtig, um die Gelenke des Hundes zu schonen.
- Ergänzungsfutter mit gelenkaktiven Substanzen, wie zum Beispiel Grünlippmuschel, und Teufelskralle, sowie verschiedene Kräuter unterstützen sinnvoll den Bewegungsapparat.
5. Erbliche Vorbelastung (wie Hüftgelenksdysplasie)
Hüftdysplasie beim Hund eine genetisch bedingte Erkrankung – also erblich. Das Erbgut enthält die Anlagen zur Ausbildung der dysplastischen Hüfte. Wie stark die Hüftgelenksdysplasie beim Hund ausgeprägt ist und welche Probleme er bekommt, variiert und hängt von vielen Faktoren ab.
Darauf solltest du achten:
- Achte besonders in der Wachstumsphase deines Hundes auf eine ausgewogene Ernährung, auch zu energiereiches Futter kann den Ausbruch der HD begünstigen
- Vermeide Übergewicht
- Keine Überbelastung des Hundes in der Wachstumsphase
- Nach Rücksprache mit deinem Tierarzt können Medikamente und gezielter Muskelaufbau Schmerzen lindern
- Ergänzend sollte über Futtermittelzusätze nachgedacht werden.
Das kannst du noch tun:
Unterstützung durch Ergänzungsfuttermittel
Neben speziellen Futtermitteln gibt es auch verschiedene Futterergänzungsmittel. Sie sorgen für den optimalen Zustand der Gelenkflüssigkeit und unterstützen den Gelenkknorpel. Das erhöht die Beweglichkeit, sodass der Hund leichter aufstehen und gehen kann.
Diese Stoffe unterstützen so auf ganz natürliche Weise die Gerüstsubstanz des Körpers, das Bindegewebe und den Knorpelstoffwechsel:
- Omega-3-Fettsäuren - vermindern Entzündungen
- Glucosamin und Chondroitin - Bausteine eines gesunden Knorpels
- Glucosaminoglycan, - speichert Wasser und bildet eine Art Gelee, das eine schmierende und polsternde Wirkung auf das Gelenk hat
- Grünlippmuschel-Extrakt - reich an Glucosaminoglykanen und Omega-Fettsäuren
- Teufelskralle - unterstützt den Stoffwechsel in Bändern, Sehnen und Gelenken
- Organischer Schwefel (MSM - Methylsulfonylmethan) - wird superschnell im Körper aufgenommen und ist ein essenzieller Mineralstoff, stimuliert und stärkt den Knochenstoffwechsel
6. Physiotherapeutischer Muskelaufbau
Wie beim Menschen kann eine Physiotherapie den Muskelaufbau bei deinem Hund gezielt fördern und zu einer besseren Beweglichkeit des gesamten Bewegungsapparates beitragen. In einer physiotherapeutischen Sitzung kannst du dir auch einfache Übungen zeigen lassen, die den betroffenen Gelenken deines Lieblings eine gute Unterstützung bieten. Für Hunde mit starken Schmerzen oder Übergewicht gibt es Therapieangebote mit Unterwasserlaufbändern. Auch Massagen oder Akupunktur können der Bewegungsfreude helfen.
Sollte sich trotz all Deiner Maßnahmen keine Besserung einstellen, empfehlen wir dringend, Dein Hund von einem Tierarzt oder einer Tierärztin Deines Vertrauens gründlich untersuchen zu lassen.