Die häufigsten Ursachen für Verdauungsprobleme
Wie auch beim Menschen ist beim Hund der Darm das größte innere Organ und der wichtigste Partner für ein stabiles Immunsystem. Magen- und Verdauungsprobleme sind bei Hunden leider keine Seltenheit. Ganz im Gegenteil: Sie zählen zu den häufigsten Beschwerden der Vierbeiner. Jeder hat mindestens einmal in seinem Leben mit Darm- und/oder Magenproblemen zu kämpfen, die oft mit Erbrechen und Durchfall einhergehen.
Die gute Nachricht: Der Auslöser dafür ist in den meisten Fällen unbedenklich. Mit der richtigen Pflege verabschieden sich die Beschwerden zudem oftmals binnen weniger Tage.
Symptome für Bauchschmerzen:
- schlapp und träge
- gekrümmte Körperhaltung
- harter und/oder schmerzempfindlicher Bauch
- Appetitlosigkeit
- Schlafprobleme
- vermehrt unruhig
- fiept (bei Schmerzen)
- frisst draußen Gras
- häufiges Lecken der Lefzen
- zieht sich zurück
- reagiert gereizt oder aggressiv, wenn Du den Bauch abtastest
Mögliche Ursachen für die Bauchschmerzen:
Allgemeine Unverträglichkeiten:
- Futterallergie / Unverträglichkeit
- Abfall von der Straße oder aus dem Mülleimer
- Schlagartige Futterumstellung
- ungeeignete Lebensmittel (Milch, Schokolade, Fast Food etc.),
- minderwertiges oder verdorbenes Futter (z. B. durch Bakterien im rohen Fleisch oder Futtermilben im Trockenfutter)
- Chemikalien, Gift (Bei diesem Verdacht sofort den Tierarzt aufsuchen!)
- Medikamente (Unverträglichkeit von Antibiotika)
- Fremdkörper (Spielzeug, Knochen, kleine Gegenstände)
Erkrankung innerhalb des Magen-Darm-Traktes:
- viraler oder bakterieller Magen-Darm-Infekt
- allergisch oder autoimmun-bedingte Entzündung
- Parasitenbefall (Würmer oder z. B. Giardien, kleine, einzellige Parasiten, die sich an die Darmwand des Dünndarms anheften und dort die regulären Verdauungsvorgänge der Tiere stören)
- Entzündung der Bauchspeicheldrüse oder Magenschleimhaut
Problem oder Erkrankung außerhalb des Magen-Darm-Traktes:
- Stress, Angst, Aufregung
- Organerkrankungen (wie Herz- oder Nierenschwäche)
- Trauer (Verlust einer Bezugsperson oder eines anderen Tieres)
- hormonelle Erkrankungen
- Tumore
Erste Diagnose:
Überlege, was die Ursache dafür das akute Magen-Darmproblem sein könnte:
Ist es Stress – Ausgelöst durch kleine Änderungen in der Routine (viel Besuch, Aufeinandertreffen mit anderen Hunden, neu Orte etc.) oder durch körperliche Überanstrengung. Manche Hunde reagieren auch auf Veränderungen in der Ernährung mit einem nervösen Magen. Oder hat dein Vierbeiner gerade eine Krankheit oder eine Operation überstanden?
Nun gilt es, deinen Hund gut zu beobachten.
Oft hilft es meist schon, Deinen Liebling 24-Stunden auf eine Nulldiät zu setzen – bitte achte dabei darauf, dass er ausreichend Wasser trinkt.
Erste Behandlungstipps:
Beliebte Hausmittel, die uns Menschen helfen, sind auch für deinen Liebling geeignet:
Schonkost: Dazu eignet sich ungesalzener gekochter Reis und gekochte Karotten. Hüttenkäse und auch Joghurt stabilisieren auf natürlichem Weg die Magen-Darmflora.
Fenchel: Bei Schleimhautreizungen oder Husten kann Fenchel Deinem Hund helfen – zum Beispiel als Tee bei Erkältung. Doch auch die Knolle wird gerne verfüttert und überzeugt mit ihrem hohen Vitamin-C-Gehalt.
Kamille: Kamille wirkt beruhigend und entzündungshemmend - getrocknete Kamille oder Kamillentee lindern schnell Magen-Darm-Beschwerden.
Majoran: Majoran hilft bei Blähungen und anderen Magen-Darm-Beschwerden.
Leinsamen und Haferflocken: stabilisiert die Darmflora
Magerquark und Hüttenkäse: wichtige Proteinquellen
Melisse
Schwarzkümmelöl
hartgekochtes Ei oder Eidotter
mageres Lamm-, Huhn- oder Putenfleisch
Eine Ernährung mit diesen Lebensmitteln schont Magen und Darm und hilft dabei, dass es Deinem Hund bald wieder besser gehen wird. Du kannst es ihm für ca. drei bis sieben Tage geben. Allerdings sollte er die Tagesfuttermenge langsam und in mehreren kleinen Portionen über den Tag verteilt bekommen. Große Mengen oder schnell geschlungenes Essen kann den angeschlagenen Magen-Darm-Trakt des Hundes überlasten. Auch die Wiederangewöhnung des eigentlichen Futters sollte wie bei einer Futterumstellung behutsam und schrittweise erfolgen, sodass sich der Magen-Darm-Trakt langsam wieder daran gewöhnt.
Achtung! Sollten die Beschwerden bei deinem Hund nicht abklingen, er sogar Blut im Kot haben oder stärker erbrechen, so suche unbedingt einen Tierarzt auf, damit die Ursachen abgeklärt werden können.