Hunde sind von Natur aus Fleischfresser. Durch sein Zusammenleben mit dem Menschen hat er sich jedoch auch zu einem Allesfresser entwickelt. Deshalb kannst du deinen Vierbeiner auch zum Teil mit Kohlenhydraten, Obst und Gemüse gesund und artgerecht ernähren.
Und doch ist Vorsicht geboten, denn Hunde fressen vielleicht alles – aber sie vertragen längst nicht alle Lebensmittel, die wir Menschen gern auf unserem Speiseplan haben.
Wir haben für euch eine Übersicht zusammengestellt, welche Lebensmittel euer Hund auf keinen Fall fressen sollte.
Diese Lebensmittel dürfen nicht an Hunde verfüttert werden:
Zwiebeln und Knoblauch
Zwiebeln, Knoblauch und andere Lauchgewächse sind für Hunde absolut verboten. Denn die darin enthaltenen Schwefelverbindungen bewirken eine Zersetzung der roten Blutkörperchen im Blut des Hundes (nennt sich Hämolyse).
Dabei kann bereits eine sehr geringe Menge Knoblauch oder Zwiebeln, nämlich fünf Gramm pro Kilogramm Körpergewicht, hochgradig toxisch wirken – egal ob sie frisch, gebraten, gekocht oder getrocknet sind. Eine mittelgrosse Zwiebel oder eine Knolle Knoblauch sind dabei für einen 20 Kilogramm schweren Hund bereits ausreichend, um tödlich zu wirken.
Weintrauben und Rosinen
Weintrauben/Trauben und Rosinen sind für manche Hunde tödlich. Warum und welcher Hund an den Vergiftungssymptomen erkrankt, ist noch nicht geklärt. Grundsätzlich aber können bereits bei einer Aufnahme von zehn Gramm Weintrauben pro Kilogramm Körpergewicht beziehungsweise weniger als drei Gramm Rosinen pro Kilogramm Körpergewicht Vergiftungserscheinungen auftreten.
Hauptsymptome sind dabei nach wenigen Stunden schon Erbrechen, Lethargie und Magenkrämpfen. Innerhalb von 24 bis 72 Stunden kann die Vergiftung zum Nierenversagen und zum Tod führen.
Schokolade
Der Kakao in der Schokolade enthält Theobromin. Das wirkt bei Menschen ähnlich wie Koffein, Hunde aber können es nicht verstoffwechseln und reagieren mit Kreislaufbeschwerden, Verdauungsproblemen und Zittern. Eine Tafel Schokolade ist für einen fünf Kilo schweren Hund tödlich. Welpen und junge Hunde sind besonders gefährdet. Je dunkler die Schokolade ist, desto höher ist der Gehalt an Theobromin und um so gefährlicher ist sie für die Vierbeiner.
Rohes Schweinefleisch
Es kann das Aujeszky-Virus enthalten, das bei Hunden eine tödliche Erkrankung des Nervensystems, die Pseudo-Tollwut, auslösen kann. Außerdem kann rohes Schweinefleisch andere Bakterien wie Salmonellen oder Trichinen enthalten. Wenn man das Schweinefleisch gründlich durcherhitzt, kann der Hund Schweinefleisch fressen.
Geflügelknochen und gekochte Knochen
Geflügelknochen sind besonders spröde. Sie zerbrechen sehr scharfkantig und stellen somit ein hohes Verletzungsrisiko im Maul und im Darm dar. Die Knochen können die Darmwand durchbohren und zum inneren Verbluten führen.
Gekochte oder geschmorte Knochen sind tabu. Durch Erhitzen in jeglicher Form kann die Struktur der Knochen porös werden und die Splittergefahr steigt. Mit bösen Folgen: Knochensplitter können nicht nur im Maul für Verletzungen sorgen, sondern auch die Darmwände durchbohren, wodurch Futterpartikel in die Bauchhöhle gelangen und Entzündungen im Körper des Hundes verursachen.
Süßstoff, Birkenzucker und Xylit
Zuckerersatz ist gefährlich für Hunde, denn er kann eine massive Insulinausschüttung mit nachfolgendem extremen Blutzuckerabfall auslösen. Das kann zu Leberschäden und in schweren Fällen zum Tod des Tieres führen.
Steinobst, Obstkerne & Mandeln
Die Kerne von Steinobst (u.a. Aprikosen, Pflaumen, Kirschen und Pfirsiche) und Mandeln enthalten Blausäure. Diese wird beim Zerbeißen freigesetzt und kann zu schweren neurologischen Störungen führen. Im Ganzen verschluckte Kerne können außerdem zu einem Darmverschluss führen.
Avocados
Manche Arten von Avocados enthalten Persin, das giftig ist für Hunde. Dieser Stoff befindet sich in besonders großer Menge in der Schale und dem Kern der Frucht und kann zu Herzmuskelschäden führen. Erste Symptome sind Husten, Atemnot, erhöhte Herzfrequenz.
Aber auch das sehr fetthaltige Fruchtfleisch kann sortenabhängig reichlich Persin enthalten. Es kann zu Durchfall und Erbrechen führen.
Sonstige Lebensmittel, die Hunde nicht essen sollten
Zu fette und stark gewürzte Speisen sind für den Hund nicht bekömmlich. Denn sein Stoffwechsel ist anders geartet als der des Menschen. Von fetten und gewürzten Speisen können Hunde Durchfall bekommen oder mit Erbrechen reagieren. Außerdem kann sehr fettreiches Essen langfristig zu einer Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis) führen.
Obst hat meistens einen sehr hohen Zuckergehalt. Sie sollten es daher nur in kleinen Mengen verfüttern.
Zwar ist Salz im Grunde nicht giftig für Hunde, jedoch ist die Menge ausschlaggebend. Besondere Vorsicht ist bei älteren, schwachen und kranken Vierbeinern geboten. Größere Mengen Salz können Herz und Nieren schädigen.
Fisch sollten Sie Ihrem Hund nur in geringen Mengen und niemals roh geben. Der hohe Eiweiß- und Fettgehalt von Fisch kann bei manchen Hunden zu Erbrechen oder Durchfall führen. Achten Sie auch darauf, dass sich keine Gräten darin befinden.
Milchprodukte können auf Grund einer Laktoseintoleranz (Milchzuckerunverträglichkeit) bei manchen Hunden zu Magen-Darm-Problemen führen. Häufig kommt es dann zu starken Durchfällen. Deshalb sollten Hunde niemals reine Milch und nur wenig von anderen Milchprodukten (Joghurt oder Quark) bekommen.
Mein Hund hat giftige Lebensmittel gefressen - was soll ich tun?
Bei einem Vergiftungsverdacht solltest du sofort Maßnahmen ergreifen, um eine weitere Giftaufnahme ins Blut zu verhindern, bereits aufgenommenes Gift auszuscheiden und die vorhandenen Symptome zu reduzieren. Du solltest sofort deinen Tierarzt anrufen und dein Kommen ankündigen, damit er auf deinen Notfall vorbereitet ist. Je früher dein Hund deinem Tierarzt vorgestellt wird, desto besser sind die Chancen, eine Vergiftung unbeschadet zu überstehen. Im Idealfall kannst du deinem Tierarzt auch nennen, was Dein Hund gefressen hat.
Der Tierarzt kann dann ein medikamentös herbeigeführtes Erbrechen auslösen. Doch dies ist nur sinnvoll, wenn dein Hund noch bei Bewusstsein ist. Andernfalls kann der Tierarzt bei reduziertem Bewusstsein oder Krämpfen eine Magen-Darmspülung in Narkose vornehmen, um so viel Gift wie möglich aus dem Körper zu entfernen. Durch intravenöse Infusionen und entwässernde Medikamente wird anschließend die Ausscheidung über die Nieren gefördert.
Die Gabe von Aktivkohle kann bei vielen Giften ebenfalls helfen. Die Kohle ist hochporös und wirkt wie eine Art Schwamm. Mit ihrer großen inneren Oberfläche (ein Gramm Aktivkohle erreicht die Ausmaße von bis zu 2.000 Quadratmetern) kann die Kohle eine Vielzahl von Giften absorbieren.
Wie kann ich am besten Vorbeugen?
Wenn der Hund im Freien dazu neigt, gerne Unrat, Köder und andere Gegenstände zu fressen, kann man dies am effektivsten durch einen Maulkorb verhindern. Mittlerweile gibt es Maulkörbe in jeder Farbe und Form, und mit einem entsprechenden Training kann man Tiere gut daran gewöhnen.
Alternativ kann ein Anti-Fresstraining in einer Hundeschule versucht werden.